Kinder dürfen nicht die Verlierer sein, daher braucht es eine zweite AHS-Klasse

Die Entscheidung für eine weitere AHS-Klasse muss zügig fallen. Possen und Spiel auf Zeit, wie bei der Einführung der AHS-Unterstufe, kann man da nicht gebrauchen.

Planbarkeit ist ja grundsätzlich nicht schlecht und auch im Schulsystem wichtig. Wird sie überstrapaziert, landet man bei etwas, das sich Planwirtschaft nennt. Dabei gilt im Bereich der Ausbildungsmöglichkeiten längst auch das Prinzip von Angebot und Nachfrage.

Im Bezirk Südoststeiermark besteht da immer noch eine Schieflage, was die Möglichkeiten für Kinder betrifft, eine AHS-Langform zu besuchen. Der Bedarf kann nicht gedeckt werden. Das versperrt jungen Menschen Zukunftschancen. Selbst dann, wenn sie bereit wären, die Beschwerlichkeiten des Auspendelns auf sich zu nehmen. Weil es auch außerhalb des Bezirks keine Plätze mehr gibt.

Ohne Possen und Verzögerungstaktik

Das Angebot knapp zu halten oder unattraktiv zu machen, um Kinder in bestimmte Schultypen zu leiten, kann nicht der Weg sein. Genauso wenig darf in der Sache auf Zeit gespielt werden. Da wären die Kinder die Verlierer. Die Forderung von Eltern nach einer weiteren 1. AHS-Klasse sollte daher rasch in die Tat umgesetzt werden – und bitte ohne endlose Possen, wie sie die Einrichtung der AHS-Langform in Feldbach über Jahre begleitet und verzögert haben.

Kommentar von Helmut Steiner

 

 

 

Gymnasiums im Vulkanland

Liebe Freunde und Mitstreiter der IG-SOS!

Es ist geschafft! Mit der Pressekonferenz vom Montag, den 13.01.2020, die den offiziellen Start des „Gymnasiums im Vulkanland“ einläutete, beginnt im Bezirk Südoststeiermark ein neues Zeitalter für die Chancengleichheit in der Bildung. Ein erfahrenes Lehrer-Team, eine bewährte Verwaltung und eine ausgezeichnete organisatorische und pädagogische Vorbereitung starten im September mit max. 28 Schülerinnen und Schülern in diese Zukunft.

 

Dieser lang gehegte Wunsch der Bevölkerung konnte aber nur durch das Zusammenwirken Vieler Realität werden. Daher ein großes DANKESCHÖN an alle, die diese Idee mitgetragen und mitgedacht, Unterschriften gesammelt, Leute angesprochen, Politiker eingebunden haben – die Liste ließe sich länger fortsetzen – der Dank gilt allen, denen die Zukunft der Kinder unserer Region ein Anliegen war und ist.

 

Wer jedoch glaubt, damit sei die Arbeit der IG-SOS erledigt, der irrt: Nach diesem ersten Etappensieg der Etablierung einer dislozierten Klasse des BRG Kepler, Graz unter Verwendung der Lehrerinnen und Lehrer des BORG Feldbach muss es unser Ziel sein,

  • diese neue Schule in den Räumlichkeiten des Bundesschulzentrums Feldbach zu verankern,
  • mit einer weiteren Parallelklasse pro Jahrgang auf breitere Beine zu stellen und
  • mit der bereits vorhandenen AHS als BRG/BORG Feldbach zusammenzuführen.

 

Mit der Unterstützung von Eltern- und Schülerseite, Medien und Politik, sachlicher Argumentation und Beharrlichkeit werden wir diese drei Ziele in den nächsten Jahren trotz mancher Widerstände ebenso erreichen wie das noch vor fünf Jahren schier unerreichbare Ziel einer AHS-Langform im Bezirk.

 

In diesem historischen Moment möchten wir euch auch bitten, dieses „Gymnasium im Vulkanland“ aktiv zu bewerben und zu unterstützen. Ermutigt Eltern und Kinder, sich für diese hart erkämpfte Schule zu bewerben und im allerersten Jahrgang „dabei zu sein“.

Weitere Informationen erhaltet ihr

  • über ihren Schulfolder (auch als Anhang)
  • ab 18.01. von der WebSite der Schule
  • am 18.01. zwischen 10:00 und 12:00 Uhr an einem Stand am Hauptplatz in Feldbach
  • am 30.01. um 19:00 Uhr in der Aula des Bundesschulzentrums Feldbach bei einem allgemeinen Infoabend
  • im Sekretariat bzw. bei den Lehrerinnen und Lehrern des BORG Feldbach
  • jederzeit auf Nachfrage an diese Mailadresse

 

Wir wünschen „unserer“ Schule, ihren zukünftigen Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrerteam einen guten Start und viel Erfolg!

 

Team IG-SOS

IG SOS an Land und Bund

Aussendung an Bundespräsidenten Dr. Alexander Van der Bellen | Bundeskanzlerin Dr. Brigitte Bierlein |Bundesministerin Mag. Dr. Iris Rauskala | Vizekanzler Univ.-Prof. Dr. Dr. Clemens Jabloner | Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer | Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Michael Schickhofer | NAbg. Dipl.-Ing. Christian Schandor | NAbg. Mag. Dr. Rudolf Taschner Bildungssprecher | NAbg. Wendelin Mölzer Bildungssprecher | NAbg. GR Walter Rauch | NAbg. Gabriel Obernosterer | NAbg. Irmgard Griss | NAbg. MMMag. Gertraud Salzmann | NAbg. Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß | LAbg. Cornelia Schweiner | LAbg. Vizebürgermeister Franz Fartek | LAbg. Anton Gangl | Fraktionsvor-sitzender der NEOS Mag. Uwe Trummer | ZA-Vorsitzender Mag. Gerhard Riegler | Vorsitzender der AHS Gewerkschaft Mag. Herbert Weiß | Kleine Zeitung Helmut Steiner | Steirerkrone Jakob Traby | Süd-Ost-Journal Komm. RAT Hannes Krois | Woche Südoststeiermark Heimo Potzinger

 

PRESSEMITTEILUNG der IG SOS

Nun ist auch in der Südoststeiermark der Startschuss für die Privatisierung der Bildung gefallen: eine Tourismus-AHS Bad Gleichenberg muss her, eine Bezahl-Schule also, um die leeren Kassen und die leeren Klassenzimmer der für den Bezirk dezentral gelegenen Tourismusschule zu füllen, die sich in den letzten 7 Jahren mangels Nachfrage nahezu halbiert hat. Ein Rettungsring für die Ertrinkenden also, nicht mehr und nicht weniger.

In Zeiten der kommenden Wahlkämpfe auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene müssen wir Bürgerinnen und Bürger von der Politik echte Bildungschancen, Bildungsgerechtigkeit und Schulgeldfreiheit einfordern, jetzt mehr denn je. Bildungsangebote dürfen nicht vom Einkommen oder dem Wohnort der Familien abhängen. Allen Zwischenrufen zum Trotz muss wiederholt werden: mit unserer AHS im Bundesschulzentrum Feldbach gibt es bereits ein erfahrenes und startklares Team sowie attraktive Räume, und das ohne teure Ausbildungskosten.

Dieses Projekt der kränkelnden Tourismus-BHS zeigt keinen ideelen Bildungsansatz, und auch keinerlei pädagogische Erfahrung mit 10-14-Jährigen ist auszumachen. Wir sehen nur das Bedürfnis, den Drang der Bevölkerung nach höherer Bildung mit einer selektiven weil elitären Schulform gegen bare Münze erfüllen zu wollen. Chancengleichheit sieht ganz anders aus.

 

Für das Team IG SOS

Sprecher HR Mag. Dr. Josef Unger

Sprecherstellvertr. Margarethe Edlinger

Stellungnahme Elternverein BORG Feldbach

Als Elternvereinsobfrau des BORG Feldbach, der bestehenden AHS-Oberstufe im Bezirk Südoststeiermark, möchte ich die medialen Berichte vom 24.05.2019 nicht unkommentiert stehen lassen und gehe am Beginn dieser Stellungnahme auf den Informationskern ein:
Die Tourismusschule Bad Gleichenberg (BHS) möchte eine schulartfremde AHS gemeinsam mit einer bezirksfremden Trägerschule (Weiz, Fürstenfeld, Graz, …) in dezentraler Lage als schulgeldpflichtige Privatschule errichten. So möchte man im Bezirk die langersehnte AHS-Unterstufe etablieren, obwohl eine AHS-Oberstufe vorhanden ist, an die man sinnvoller Weise andocken sollte.

Gleichzeitig wurde in den letzten Jahren immer wieder versucht, dem BORG Feldbach ein strukturelles Schwächeln unterzujubeln, doch das Gegenteil ist der Fall: Mit 16 Klassen in 4 Jahrgängen ab dem nächsten Schuljahr und großem Zulauf ist das BORG Feldbach die größte Schule im Bundesschulzentrum. Die Erfahrungen des Lehrkörpers mit 10-14 jährigen durch die bestehenden Kooperationen mit den Mittelschulen der Region machen das BORG Feldbach zur idealen Trägerschule für eine durchgehende AHS-Langform. All das kann man von der Tourismusschule, die sich in wenigen Jahren halbiert hat, nicht behaupten.

Die Wirtschaftskammer fordert die bestmögliche Förderung der jungen Generation und macht gleichzeitig als Träger dieser Schule die vielbeschworene Wahlfreiheit der Schule vom Blick in die Geldbörse abhängig. Der Begriff „Chancengleichheit“ ist hier wirklich fehl am Platz.

Was die Spatzen schon wochenlang von den Dächern gepfiffen haben, soll der Politik und den Bildungsverantwortlichen für die Region und die Steiermark unbekannt gewesen sein, wo doch schon dem Vernehmen nach intensiv an neuen Busfahrplänen gearbeitet werden soll? Welche anderen Abmachungen wurden oder werden unseriöser Weise noch getroffen?

Diese Vorgangsweise ist zumindest befremdlich – oder ist dies der „neue Stil“,
um „Gutes zu erwarten“?

 

Mag. Stefanie Rabl,
Elternvereinsobfrau für das BORG Feldbach